auswählen ist gar nicht so leicht und wir haben es uns beim WordCamp Cologne MMXV auch nicht so einfach gemacht. Da es einige Nachfragen zum Auswahlverfahren gegeben hat, möchte ich hier die Gelegenheit nutzen es etwas transparenter zu machen.
Eines vorneweg, aus über 90 Einsendungen für 33 vorhandene Slots Vorträge aussuchen heist, das man fast doppelt so viele Absagen als Zusagen verschicken muss, das ist uns nicht leicht gefallen, denn eigentlich hätten es alle Einsendungen verdient gehört zu werden.
Aber mal von Anfang an, bei der Planung des WordCamp Cologne haben wir uns ganz am Anfang Gedanken gemacht welches Programm wir bieten wollen und ob überhaupt ein Programm oder ein reines BarCamp angeboten werden soll. Wir haben uns für eine Mischung entschieden, aus 2 deutschen Tracks einem englischen Track und einem BarCamp Track für Spontan Sessions. Eine wichtige Überlegung dabei war, wie man sicherstellen kann, das es gute Speaker mit aktuellen interessanten Themen werden und wir keine „Werbe“ Talks zu einzelnen kommerziellen Plugins o.ä. haben.
Da jetzt feststand in welche Richtung wir gehen wollten haben wir den Call-for-Papers gestartet und die Einsendungen kamen langsam rein, sehr erstaunlich ist das sehr viele in den letzten Tagen des CfP eingingen, was aber völlig OK ist, der Termin wurde ja gehalten und es war auch kein Beurteilungskriterium für die Auswahl.
Alle Eingereichten Talks wurden in einer Tabelle aufgenommen, inkl. aller abgefragten Informationen. Im nächsten Schritt haben alle Mitglieder des Orga-Teams die Möglichkeit gehabt die Einreichungen anhand der vorhandenen Informationen zu Bewerten mit 1=“muss nicht sein“ / 2 = „neutral“ / 3=“auf jeden Fall“. Diese Bewertung haben für alle 90 Einreichungen insgesamt 9 Mitglieder aus dem Orga-Team unabhängig voneinander vorgenommen. Aus diesen Bewertungen wurde dann für jeden Talk der Durchschnitt errechnet und wir sind so zu einer Top 90 Liste gekommen.
Diese Liste sind wir jetzt zuerst für die englischen Talks durchgegangen um unsere 11 Sessions für den englischen Track auszuwählen und haben dabei bis auf 2 Talks die Top 10 übernommen, einer der beiden anderen war eine Themendoppelung und der andere war von einem der Orgamitglieder, der den Talk zurückgezogen hat. Von den 12 restlichen englischen Talks haben wir 4 weitere ausgewählt. Neben der Bewertung galt es bei der Auswahl auch darauf zu achten für alle Zielgruppen (Beginner, Fortgeschrittene und Profis) sowie jede Sparte (Business, Development, Design, etc.) etwas ins Programm zu nehmen, so das ein breites Publikum angesprochen wird und für jeden etwas dabei ist.
Das selbe haben wir für die deutschen Talks gemacht, hier haben wir bis auf 2 die Top 16 übernommen und aus den restlichen Einreichungen 12 Talks ausgewählt. Auch hier haben wir wieder auf die Zielgruppen- und Spartenverteilung geachtet und ja in Summe sind das mehr als 33 Talks, aber es sind da 5 Lightning Talks dabei, die zusammen nur einen Slot belegen.
Ich hoffe nach meiner Ausführung ist es etwas klarer wie wir zu unserer Speakerauswahl gekommen sind und das wir hier einiges an Zeit investiert haben. Und ja das Programm mag die Interessen des Orga-Teams widerspiegeln, da wir im Orga-Team aber auch Bunt gemischt in den Interessen und Zielgruppen sind, dürfte die Auswahl ein Breites Publikum ansprechen.
Jedem der es mit seinem Talk nicht in einen der drei moderierten Tracks geschafft hat, hat im BarCamp Track noch die Chance mit einer Spontan Session vor Ort gehört zu werden.
Alle Speaker wurden zwischenzeitlich darüber informiert ob sie dabei sind oder leider nicht. In den kommenden Tagen werden wir mit der Ankündigung der Speaker an dieser Stelle beginnen und als Abschluss dann auch rechtzeitig den Sessionplan veröffentlichen.
Wie ist Deine Meinung zu unserem Vorgehen? Findest Du unser Vorgehen OK oder was sollte das nächste WordCamp Orga-Team anders machen?
Zuerst veröffentlicht auf: her.ein.de
Sagte ich schon mal, dass ich Euren Job als Orga-Team nicht für geschenkt haben wollte?!
33 aus 90 ist immerhin ’ne bessere Quote als Lotto zu spielen. Danke für die geschaffene Transparenz. Sie dokumentiert das, was ich ohne hin schon angenommen hatte: das ihr es Euch nicht wirklich leicht macht. Ich freu‘ mich schon jetzt wie ein Schnitzel auf den Sessionplan, der dann endgültig den Nachweis liefern wird, das ihr ein tolles Programm zusammen gestellt haben werdet.
Das positive für mich: da ich als Speaker diesmal nicht dabei bin, muss ich mich – anders als in Hamburg und Berlin – nicht grämen einen anderen guten Vortrag der im gleichen Zeitfenster liegt zu verpassen :-D.
You guys rock!